Mittwoch, 6. August 2014

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Maui Teil II - Maui Ocean Center: Corel Spawning

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Also eigentlich hatten wir ja geplant, heute ins Iao Valley zu fahren, aber dann kam uns 'was Lilanes dazwischen: Chica. Und das passierte so: wir müssen die Filme ja immer innerhalb von 24 Stunden zurückbringen, sonst wird die Maschine böse, und da wir ursprünglich geplant hatten, bis zum Abend nicht da zu sein, wollten wir den Film gleich morgens zurückbringen.
An unserer Rezeption gibt es aber eine Art Tour-Agentur, die wir gleich noch schnell fragen wollten, wie wir wohl am besten unsere Haleakala National Park Sonnenaufgangstour gestalten sollten, woraufhin wir noch viele weitere Fragen stellten und am Ende fast drei Stunden mit Chica, der ganz in lila gekleideten und geschminkten Frau der Tour-Agentur, gequatscht hatten, mit dem Ergebnis, Karten für die Korallen-Vermehrung am Abend im Maui Ocean Center, Tauchgänge zum Molokini Krater und Karten für ein traditionelles hawaiianisches Luau-Fest mit Buffett und Show gekauft zu haben. Außerdem wurden wir mit unzähligen Gutscheinen und Empfehlungen für Restaurants ausgestattet sowie mit Tipps mithilfe derer wir unseren Haleakala-Tripp noch besonderer machen könnten. Wow! Das war informativ! Und zuweilen auch sehr lustig, weil Chica ein paar Anekdoten aus ihrem fast schon 70 Jahre dauernden Leben erzählte. Außerdem bewahrte sie uns so auch davor, mit einer Tauchorganisation tauchen zu gehen, die bald vielleicht aufgrund eines noch nicht lange zurückliegenden Unfalls wird schließen müssen und hatte stattdessen sogar noch ein günstigeres Angebot auf Lager. :-) Sehr interessante und planungsproduktive drei Stunden waren das, die uns aber leider unheimlich hungrig gemacht hatten, sodass wir uns dazu aufrafften, gleich eine von Chicas Empfehlungen auszuprobieren: das L & L sollte es sein. Im L & L gab es Leckereien vom Grill, gepaart mit Reis und Salat und so waren wir sehr gut für den Korallen-Vermehrungsabend im Maui Ocean Center gestärkt.

Gegen 18.30 Uhr sollte die Veranstaltung, bei der die Vermehrung von Korallen im Mittelpunkt stehen sollte, im Maui Ocean Center beginnen. Zuerst gab es eine kurze Ansprache, bei der erklärt wurde, dass man sich zwar alle Mühe gäbe, mit Mondbeobachtungen und Wettervorhersagen die genaue Zeit der Korallenvermehrung hervorzusagen, aber dass die Natur natürlich nur in gewissem Maße durchschaubar sei und daher nicht mit absoluter Gewissheit gesagt werden könne, dass es heute passieren würde. Alle Mitarbeiter seien aber guter Dinge und würden versuchen, uns die Zeit bis dahin mit allerhand kleinen Veranstaltungen zu versüßen. Zudem seien alle Aquarien geöffnet, sodass man sich die Zeit sehr gut vertreiben könne, bis es endlich 20.45 Uhr sei, die ausgerechnete Zeit, zu der es passieren sollte. 

Eigentlich ist das Ocean Center so etwas wie die Sea Life Center bei uns (nur wesentlich größer): es gibt sogar auch ein Hai- und Rochenbecken, durch das ein Tunnel führt, den wir auch gleich als erstes in Augenschein nahmen. Neben einigen Riffhaien haben sie da nämlich auch einen Tigerhai, der Menschen durchaus gefährlich werden kann, wenn er hungrig ist. Wir hatten noch nie einen gesehen und waren ganz schön beeindruckt, obwohl das sogar noch ein kleineres Exemplar seiner Art war. Auch die verschiedenen Rochen begeisterten uns und als dann noch ein Taucher im Becken auftauchte, der einen Song rappte, waren wir endgültig begeistert. 

In dieser Szenerie fand dann ein Vortrag von einem renommierten  Wissenschaftler statt, der dafür kämpft, dass unsere Riffe erhalten bleiben, obwohl viele Menschen, zum größten Teil natürlich unwissentlich, viele Dinge dafür tun, dass sie sterben. Er referierte unter anderem über verschiedene Fortpflanzungsmethoden und über ein Zentrum, das er aufgebaut hat und in dem sie Korallen schneller, aber dennoch auf natürliche Weise, nachzüchten können. Außerdem sprach er auch darüber, wie gefährlich es sei, fremde Korallen aus anderen Teilen der Welt irgendwo in Hawai'i oder sonst wo anzusiedeln, weil alles zusammen ein sehr fragiles Ökosystem bilde, das durch Eindringlinge schnell unwiederbringlich zerstört werden könne. Auf Hawai'i sieht man das vor allem an so maderartigen Tieren, die auf die Inseln gebracht wurden, um die Zucker-Ratten zu dezimieren. Leider jatte man damals wohl nur leider nicht bedacht, dass diese Tiere tagsüber jagen, die Ratten aber nachts aktiv sind, wodurch die beiden quasi die besten Freunde wurden und die auf Hawai'i endemischen Vogelarten leiden, weil sich diese Mader an ihren Eiern bedienen. Hm, so bewusst war uns das alles noch gar nicht gewesen, deshalb war der Vortrag wirklich sehr interessant für uns. 

Und dann war es auch schon so weit: wir wurden alle zu einem Becken geführt, in dem eine Koralle gerade damit begonnen hatte, sich fortzupflanzen. Bei dieser bestimmten Art entlässt die Koralle ihre Spermieneierpakete einfach ins Wasser, sodass die Eier befruchtet werden und das Meer dafür sorgen kann, dass sie sich in alle Himmelsrichtungen verteilen, was nur einmal im Jahr und bei allen Korallen zu unterschiedlichen Zeitpunkten passiert. Man konnte die kleinen Kügelchen richtig im Wasser herumschwirren sehen und später durften wir auch ein solches Paketchen unter dem Mikroskop genauer betrachten. 

Die restliche Zeit der Veranstaltung sahen wir uns noch die anderen Aquarien an, in denen es unter anderem Schildkröten, Babyhammerhaie und allerhand andere Fische zu beobachten gab. Vor allem die Garden Eels haben es uns dabei angetan, weil wir sie hier endlich 'mal so richtig beobachten konnten ohne, dass sie gleich wieder im Sand verschwanden. Außerdem gab es auch ein Becken, in dem allerhand Getier war, das Meister des Versteckspielens ist: Moränen, Steinfische, Oktopusse und Manta Shrimps, zum Beispiel. In einem Becken gab es sogar auch "Tiere zum Anfassen", wie Seesterne, Seegurken und so weiter, aber vom Anfassen haben wir lieber doch Abstand genommen. 

Insgesamt liefen unheimlich viele Mitarbeiter herum, denen man allerhand Fragen stellen konnte und sowohl die Haie vom Tunnel aus zu beobachten, als auch die Vermehrung mitzubekommen, war einfach großartig: ein absolut gelungener Abend, an dem wir sogar noch als Bonus feststellten, dass unser Mustang an Stellen leuchtet, die wir nicht für möglich gehalten hätten... :-)

Viele Grüße von euren Korallen- und Pferdchen-Fans 
Stefan und Nina




























































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