Sonntag, 31. August 2014

Schlagwoerter: , , ,

Kaua'i Teil VII - Ein Tag mit der Smith Family

Share

Pünktlich um 15.00 Uhr fuhr ein hübscher kleiner weißer Minibus vor und holte uns zu unserem nachmittag- und abendfüllenden Programm mit der Smith Family ab. Er fuhr uns zu dem quasi gegenüber liegenden Gelände der Smiths und sagte uns, dass wir am Abend nur nach dem Bus mit der Nummer vier Ausschau halten sollten, der würde uns dann nämlich zurück ins Hotel bringen.


Zuerst stand die Fern Grotto auf dem Programm. Das ist eine recht große Grotte, in der der Farn von der Decke aus nach unten wächst, was vor allem Nina sich gerne einmal anschauen wollte. Dazu musste man aber eine Tour buchen oder ein Kajak mieten und da die Smith Tour neben dem Besuch der Grotte auch noch musikalische Unterhaltung, hawaiianischen Tanz und Legenden sowie Mythen auf der Fahrt für 18$ versprach, fiel unsere Entscheidung leicht, zumal das danach bei den Smiths anstehende Luau natürlich auch angemessene Kleidung erforderte, die im Kajak eventuell ein bisschen unkomfortabel gewesen wäre... ;-) Ja, ihr habt das schon richtig gelesen: wir haben tatsächlich noch ein zweites Luau gebucht! :-) Dieses hier war aber mit "nur" 79$ pro Person nicht ganz so teuer wie das auf Maui und noch dazu war der Fahrdienst inklusive, sodass dieses Mal auch Stefan trinken konnte. :-) 

Aber der Reihe nach: zuerst die Fern Grotto. 
Nachdem Nina vorsichtshalber noch ein paar Off-Antimoskitotücher an der Kasse gekauft hatte (unser Off-Spray war schon reichlich leer und es gibt bestimmt einen Grund dafür, dass die da verkauft werden, oder?), mussten wir alle auf einem der großen Boote der Smiths Platz nehmen, bevor wir schließlich ablegten und unsere kurze aber sehr schöne Reise auf dem Wailua River begannen. 

Auf der Hinfahrt wurden wir ein bisschen in die Familiengeschichte eingeführt und auf das anstehende traditionelle Luau vorbereitet. Außerdem wurde uns erzählt, dass der Fluss brackig sei, was wohl bedeute, dass er aus Salz- und Frischwasser bestehe. Aus diesem Grund würden wohl auch viele Meerestiere wie bestimmte Krabben und Fische in diesem Fluss leben. Auch der ein oder andere Hai habe sich wohl schon einmal in die Flusseinmündung verirrt, aber recht schnell wieder herausgefunden. Früher habe der Fluss damit den Menschen als Teil ihrer Lebensgrundlage gedient, weil er wohl eben sehr nährreich für sie gewesen sei. Abgesehen davon sollen die Menschen an seinem Ufer auch ihre Taro-Pflanzen angebaut und sein Wasser zur Irrigation dieser Wasserfelder genutzt haben. All diese Informationen wurden uns also in dieser wunderschönen Umgebung gegeben: auch hier war alles, bis auf der blaue Himmel und das rötlichbraune Wasser, wunderschön kräftig grün um uns herum! :-) 

Die Grotte an sich war, ehrlich gesagt, wenig spektakulär, wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, aber allein schon die Hinfahrt auf dem Fluss sowie der kurze Weg durch den Dschungel zur eigentlichen Grotte machten den Ausflug sein Geld wert: so viele schöne Hibiskus- und wilde Ingwer-Pflanzen hatten wir bisher noch nicht auf einem Haufen gesehen und auch die dort zu hauf lebenden Mücken machten zum größten Teil brav einen Bogen um uns. ;-) Da man die Grotte aufgrund von möglicherweise ohne Vorwarnung auftretenden Steinschlägen nicht mehr betreten darf, wurde in sicherer Entfernung eine Plattform davor gebaut, auf der wir schon mit traditioneller Musik und Gesang erwartet wurden. Auch hier bekamen wir einige Informationen von einem vorwitzigen Moderatoren-Mietglied der Smiths Family, der uns erzählte, dass auf dieser Plattform schon viele Hochzeiten statt gefunden hätten. Allerdings seien das alles amerikanische oder europäische Hochzeiten gewesen, denn Hawaiianer würden zum Heiraten nicht hierher kommen... ... Sie flögen nach Las Vegas! :-) Hihi, da hatte er die Lacher schon 'mal auf seiner Seite. Aber recht hat er damit, so komisch das klingt, wohl doch, das hatten wir nämlich während des Urlaubs inzwischen schon einige Male gehört, auch wenn wir es bis heute nicht nachvollziehen können: Hawai'i bietet so viele wunderschöne Orte in der Natur, warum sollte man also für einen solch besonderen Tag in eine so künstliche Welt wie Las Vegas fliegen?! 

Wie auch immer: nachdem festgestellt wurde, dass circa 85 Prozent der Anwesenden verheiratet waren, die jüngste Ehe war gerade einmal drei Tage alt, wurde ein hawaiianisches Hochzeitslied für uns gesungen sowie auf traditionellen Instrumenten gespielt, bevor wir alle noch Fotos machen durften und dann zurück aufs Boot gebracht wurden, auf das uns nun auch die Tänzerinnen und Musiker von der Plattform begleiteten, die irgendwie tatsächlich alle Mitglieder der Smith Family waren und uns die Rückfahrt sowohl musikalisch, als auch tänzerisch versüßten. Sogar eine kleine Hula-Tanz-Lerneinlage gab es, an der auch fast alle Passagiere teilnahmen.

Zurück an der Anlegestelle angekommen, beeilten wir uns, zum Tropical Garden zu gelangen, in dem das Luau stattfinden sollte. Zum Glück betrug der Weg zum Eingang nur wenige Meter und dank unserer schon im Voraus bezahlten Tickets durften wir sogar die ganze lange Schlange an der Kasse überspringen, uns unsere hübsche Muschelkette abholen, ein Foto mit zwei wirklich sehr hübschen Hawaiianerinnen machen und zwei der letzten Plätze in der ersten kleinen hübschen Bahn einnehmen, die uns, quer durch den botanischen Graten, zum Luau-Platz brachte. Die Fahrt war unheimlich interessant, weil wir auch hier viele Informationen zu den verschiedenen Pflanzen bekamen und unter anderem auch erfuhren, dass der Lieblingsplatz der Nene-Gans in diesem so wunderschön angelegten Garten die japanische Insel sei, die wir gleich nachdem wir uns die unserer Meinung nach besten Plätze an einem der langen Tische reserviert hatten, besuchten, in der Hoffnung, vielleicht doch an unserem vorletzten Tag noch einen Blick auf die offensichtlich touristenscheuen Tiere werfen zu können. Leider wurden wir aber auch hier enttäuscht: es war einfach keine Nene zu sehen. :-( Na, aber wenigstens überraschte uns der unfassbar schöne Garten dafür mit vielen kleinen Details und wunderschönen Pflanzen, die uns das Warten auf den offiziellen Beginn des Festes sehr leicht machten. 

Um 18.00 Uhr war es dann soweit: Das traditionell im Erdofen gebratene Schwein wurde in einer Zeremonie von traditionell gekleideten Hawaiianern ausgegraben. Zuerst blasen sie dafür in ihre Muscheln, für jede der vier Himmelsrichtungen einmal, wobei zwei Richtungen davon aber für den Vulkan und den Fluss oder das Meer standen, so genau können wir uns leider nicht mehr daran erinnern. Danach wurde die Erde beiseite geschoben, woraufhin der aus Palmenblättern gewebte Deckel zum Vorschein kam, der ebenfalls beiseite gelegt wurde. Dann mussten die Lavasteine beseitigt werden, die auf das Schwein gelegt worden waren. Und dann war es soweit: das Schwein wurde aus seinem Erdofen gehoben und verströmte so einen leckeren Duft, dass alle froh waren, dass gleich danach zum Essen gerufen wurde. ;-) 

Die Tische wurden wieder der Reihe nach zum Buffet gerufen, das ganz genau aus denselben Speisen bestand wie das auf Maui. Dieses Mal aber nahmen wir ein bisschen von der grauen Poi-Masse mit: nachdem wir schon so viel davon gehört hatten, wollten wir sie nun auch einmal probieren. Probieren reichte uns dann aber auch, wie schon erwartet, denn das Zeug schmeckte wirklich nach nichts und hatte zudem auch noch eine gewöhnungsbedürftige Konsistenz. Bei so viel Auswahl an leckeren Speisen wollten wir nach dem Probieren dann auch keinen weiteren Magenplatz daran verschwenden. ;-) 

Unsere Tischnachbarn waren gleich mit denen auf ihrer anderen Seite beschäftigt, nachdem sie festgestellt hatten, dass sie aus dem gleichen Ort in Amerika kamen und so beschäftigten wir uns eben mit unseren möglichen neuen Reisezielen, nun, nachdem dieser Urlaub ja "nur" noch einen Tag dauern würde, hofften wir einfach, dass uns neue Pläne den Abschied ein bisschen leichter machen würden... ;-) Ob das wohl tatsächlich hilft? 

Nach dem Essen, das natürlich wieder mit Live-Musik untermalt wurde und mit einer Hula-Lernstunde abschloss, machten sich alle Gäste auf den kurzen Weg zum Theater, in dem die Show stattfinden sollte. Auch hier war freie Platzwahl und obwohl wir zuerst noch schnell unser Foto mit den beiden Hawaiianerinnen erstanden hatten, bekamen wir tatsächlich doch noch zwei richtig gute Plätze. :-) 

Die Show selbst war komplett anders als die auf Maui, obwohl sich der ein oder andere Tanz wiederholte, aber die Darstellungsweise war eben total unterschiedlich: zunächst einmal muss wohl gesagt werden, dass hier nicht das Erzählen der hawaiianischen Geschichte in ihrer Chronologie im Vordergrund stand, was allein schon einen großen Unterschied ausmachte. Außerdem waren die Tänzer und Tänzerinnen hier dem Publikum bei manchen Tänzen viel näher und zudem wies die Bühne einen kleinen Vulkan mit Wasserfall auf, der ganz oft in die Tänze eingebunden wurde. Stefan hat auch dieses Mal viele Filme gedreht und Fotos gemacht, um euch zumindest ein bisschen etwas von der tollen Atmosphäre spüren zu lassen! :-) Es war einfach eine magische Show, die alle vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen hatte. Auch war es erfrischend zu sehen, dass nicht nur spindeldürre und gut geformte Tänzerinnen und Tänzer engagiert wurden, sondern auch solche mit ganz schön vielen Rundungen. Gerade die aber haben mit einer Körperbeweglichkeit überrascht, die man so gar nicht erwartet hätte. :-) 

Nach dieser so atemberaubenden und vielfältigen Show suchten wir dann, wie uns gesagt wurde, den Kleinbus mit der Nummer vier, dessen Fahrer unsere Namen auf seiner Liste als anwesend kennzeichnete und losfuhr, sobald er alle Personen auf dieser Liste sicher in seinem Bus wusste. Irgendwer fragte ihn, ob er auch zur Smith Family gehöre, was uns nicht überrascht hätte, schließlich war sogar die Großmutter positiv beim Austeilen von selbstgebackenem Kuchen aufgefallen, und er verneinte lächelnd, sagte aber gleich, dass sie ihn trotzdem wie ein Familienmitglied behandeln würden: Sie seien sehr gute Menschen, die Smith, sehr gute Menschen, was uns zusätzlich noch einmal in dem Gedanken bestärkte, unser Geld den richtigen Luau-Anbietern gegeben zu haben. :-) 

Insgesamt waren der Nachmittag und der Abend mit den Smiths einfach super schön und das Geld auf jeden Fall wert! Zum Abschluss können wir also den Gerüchten getrost zustimmen und aus tiefstem Herzen sagen, dass die Smith Family ein wirklich toller Gastgeber ist! 

Viele Grüße von euren beiden Luau-Show verzauberten bald schon nicht mehr flitternden Urlaubern
Stefan und Nina


































































































































0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen