Donnerstag, 14. August 2014

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Kaua'i Teil V - Hoku

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Gestern war das Wetter dann wirklich reichlich schlecht, aber dank Mauna Loa, Mauna Kea und vor allem der Vulkangöttin Pele, die den Hurrikan Iselle offensichtlich tapfer besiegt hatte, sodass er nun südlich an den anderen Inseln vorbeischrappen würde, gab es bei uns nur heftigen Regen und ein bisschen Wind, aber im Grunde nichts wirklich Besorgnis Erregendes.
Anscheinend hatte Julio nach dem Kampf zwischen Pele und Iselle auch keine Lust mehr, sich der mächtigen Vulkangöttin entgegenzuwerfen und zog jetzt Richtung Norden davon, sodass wir von ihm auch so gut wie nichts mitbekamen! :-) Trotzdem blieben wir 'mal lieber zu Hause: der viele Regen verursachte schon ein paar Straßenüberschwemmungen und außerdem machte es in diesem dichten Regen bestimmt ohnehin keinen besonderen Spaß, ein Cabrio spazieren zu fahren und Touristenattraktionen zu besichtigen. Wir fanden aber auch so genügend Beschäftigung bei der Auswahl und Bearbeitung von Bildern, beim Lesen und auch beim Schauen der Filme aus unserer kleinen Maschine in der Lobby. Inzwischen hatten wir übrigens auch herausgefunden, dass die 24-Stunden-Rückgaberegel der Maschine auf Maui hier wohl nicht gilt. Außerdem dürfen wir hier auch immer gleich zwei Filme parallel ausleihen, was auf Maui auch nicht ging. Eigentlich wollten wir auch nur kurz, quasi auf dem Weg, Nachschub aus der Maschine zu holen, in den Jacuzzi hüpfen, doch dann saßen wir da fast drei Stunden d'rin, im strömenden und prasselnden herrlich kühlen Regen, mit einem Amerikaner, der lustige Geschichten von seinen Europatouren erzählte...

Was diesen Tag aber trotz des Regens besonders interessant machte, war der Inselsender, den es hier für jede Insel einzeln gibt: die ganze Insel mit all ihren Attraktionen, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten aller Art wird quasi für Touristen in Bild und Ton auseinandergenommen, gepaart mit allem Wissenswerten und ganzen Tourvorschlägen. Auf diesem Sender wurde also gestern auch das Tierheim der Humane Society mit seinem Fieldtrip-Programm vorgestellt, das Nina eigentlich schon auf Maui hatte ausprobieren wollen, dann aber leider doch wieder vergessen hatte. Hier aber probierten wir das Programm heute gleich 'mal aus: es gab immer noch vereinzelte Schauer, sodass "Touristenkram" eh keinen Spaß gemacht hätte, warum dann also nicht einfach einem Hund aus dem Tierheim und uns ein paar schöne Stunden auf einem gemeinsamen Ausflug gönnen?

Wie schon im Fernsehen angekündigt, war eigentlich alles ganz simpel: wir fuhren zur Humane Society in Lihue, gingen in das Gebäude und sagten, dass wir Interesse an einem Ausflug mit Hund hätten, woraufhin die nette junge Frau uns mit der Aufgabe zu den Zwingern schickte, uns ein paar Namen der Hunde zu merken, die für unseren Ausflug in Frage kämen. Da wir zu zweit waren, hätten wir auch jeder einen Hund ausführen dürfen, jedoch nur, falls sie im gleichen Zwinger zu finden gewesen wären. Außerdem musste der Hund mindestens sechs Monate alt sein und bereits alle Impfungen bekommen haben. Falls wir uns unsicher gewesen wären, wären sie uns bei der Auswahl auch sehr gerne behilflich gewesen.

Also machten wir uns auf den Weg zu den Zwingern, mit einer gar nicht so leichten Aufgabe! Am liebsten hätten wir nämlich gleich alle Hunde mit zum Spielen genommen, aber das ging ja natürlich nicht... Unsere Wahl fiel schließlich auf Hoku, eine neun Monate alte Labrador-Retriever-Mischlingshündin, die ganz brav am Gitter auf ihrer Decke lag und nicht, wie ein paar der anderen Hunde, wie wild in ihrem Zwinger herumsprang. 

Während Hoku mit einem Halsband, einer Leine und einer Decke mit der Aufschrift "Adoptiert mich" auf unseren Ausflug vorbereitet wurde, füllten wir schnell ein Formular aus und gaben unsere Kreditkartennummer an: für den Fall, dass wir Hoku einfach nicht zurückbringen würden, würde diese dann automatisch mit den Adoptionskosten in Höhe von 200$ belastet werden... So, so... ;-) 

Wow, der Hund hat Power!!!! Krass, wie der uns im Zwinger so leicht mit seiner anmutend ruhigen Art um den Finger gewickelt hatte! Jetzt jedenfalls ging er so richtig ab und zog uns was das Zeug hielt zum Parkplatz: der wusste genau, was jetzt passieren würde! :-) Hoku wollte nicht einmal warten, bis Stefan die Handtücher, die uns mitgegeben worden waren, auf dem Rücksitz ausgebreitet hatte, sondern versuchte, sich einfach an ihm vorbei ins Auto zu drängeln! Irre... Kaum im Auto versuchte sie die ganze Fahrt über, aus irgendeinem der kleinen Fenster zu schauen, was ihr nur sehr bedingt gelang, was sie unzufrieden ein bisschen ungeduldig seufzen ließ. Mit offenem Verdeck darf man einen Hund auf einem solchen Fieldtrip leider nicht befördern, obwohl das Hoku bestimmt riesigen Spaß gemacht hätte! Na ja, uns vielleicht dafür weniger, weil es ja ab und zu schon immer noch den ein oder anderen Schauer gab... ;-) 

Am "multi-purpose way" direkt am Strand in Kapa'a angekommen, zeigte sie uns dann auch gleich eines ihrer Kunststückchen: irgendwo hatte sie offenbar gelernt, aus einer Flasche zu trinken, was für uns sehr lustig anzusehen war! :-) Dann gingen wir aber endlich los und verstanden bald, dass sie großen Respekt vor Wellen hat, gerne zieht, super gerne herumtollt und dabei versucht, die Leine zu fangen, aber auch sofort aufhört, wenn sie soll, dass sie Pfützen liebt, Hühner interessant findet, anderen Hunden gegenüber sehr freundlich ist, auf Kommando und wenn sie das Leckerchen sieht, Sitz machen kann und, wenn man konsequent ist, auch schnell lernt, wie man wohl bei Fuß zu gehen hat: Ansätze hat sie jedenfalls schon 'mal gezeigt, als uns die ganze Zieherei an der Leine zu bunt wurde und wir entschieden, dass auch einem jungen Tierheimhund ein bisschen Erziehung auf solch einem Ausflug sicherlich nicht schaden kann, auch wenn man wohl keine großen Sprünge in so kurzer Zeit erwarten kann. Kurz um: sowohl Hoku, als auch wir hatten riesigen Spaß! :-) Süß, die kleine Maus, oder? Und: es hat auch gar nicht mehr geregnet! :-) 

Zurück im Tierheim mussten wir dann noch in einem Ringbuch unter Hokus Namen schreiben, wie sie sich so verhalten hatte, auf unserem Ausflug. Einen Monat auf den Tag genau sitzt sie jetzt schon dort im Tierheim. Die Leute, die sie vor uns ausgeführt hatten, haben aber genau die gleichen Beobachtungen gemacht wie wir, was uns wünschen ließ, wir hätten die Einträge schon vor unserem Ausflug lesen dürfen, denn dann hätten wir gewusst, was Hoku schon kann und woran man vielleicht weiter hätte arbeiten können, auch wenn der Spaß und die Aufmerksamkeit, die man bei anderen Leuten erregt, bei einem solchen Ausflug natürlich im Vordergrund stehen sollen! 

Das mit dem Erregen der Aufmerksamkeit bei anderen Leuten hat übrigens prima funktioniert: aufgrund der "adopt me"-Decke wurden wir oft interessiert angesprochen! Wäre das Wetter besser gewesen, hätte der Ausflug diesbezüglich sicherlich noch besser funktioniert, weil mehr Leute auf dem Weg gewesen wären. Wie auch immer, ein paar Leute jedenfalls haben gesagt, dass sie bald auch einmal einen Ausflug mit einem Tierheimhund machen wollen, im Grunde kann man sie ja auch einfach mit zu einigen hundefreundlichen Attraktionen nehmen, von denen das Tierheim eine Liste bereithält. Außerdem wird man ja auch mit allem Notwendigem wie Napf, Wasser, Leckerchen, Puh-Aufsammelbeutelchen und Handtüchern ausgestattet, was den Ausflug so einfach wie möglich macht. Wir jedenfalls hoffen, dass Hoku und die anderen Hunde bald ein tolles neues zu Hause finden und sind froh, dass wir dieses Abenteuer auf uns genommen haben, das Nina schon aus ihren Kindertagen vom Erler Tierheim kannte. Ob es ein solches Programm dort wohl noch immer gibt? ;-) 

Gerade saßen wir wieder im Jacuzzi und dachten immer wieder an die vielen tollen Dinge zurück, die wir bereits auf den Inseln erlebt haben. Natürlich gehörte auch der ein oder andere Gedanke Hoku und damit verbunden dachten wir auch einmal mehr darüber nach, wie schade es ist, dass wir selbst leider keinen eigenen Hund haben können... :-( Oder erklärt sich vielleicht sogar einer von euch dazu bereit, sechs Wochen im Sommer auf einen aufzupassen? Auf Hoku zum Beispiel? Bis dahin dann natürlich in einer sehr wohlerzogenen und damit nicht mehr an der Leine ziehenden sowie ordentlich bei Fuß gehenden Version...? ;-)

Hoffentlich wird das Wetter morgen wieder sonnig, ein paar der anstehenden Aktivitäten machen nämlich bei Sonne sehr viel mehr Spaß als im Regen: lasst euch überraschen! :-) 

Liebe Grüße von zwei Hoku-Fans und quasi noch aus dem Pool
Stefan und Nina 















































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